Vergärungs- und Kompostierungsanlagen als Hygienebarrieren

Die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zur Behandlung von landwirtschaftlichen Abgängen und biogenen Abfällen erfüllen primär Aufgaben der Abfallwirtschaft und vermehrt auch der Produktion von Energieträgern. Zusätzlich tragen diese Anlagen aber auch zur Unterbrechung von Hygienekreisläufen human-, tier- und pflanzenpathogener Keime bei. Bei einigen Verfahren (z.B. mesophile anaerobe Co-Vergärung) sind aber bei der Beurteilung der Hygienisierungswirkung noch Fragen offen. Zudem nimmt die Komplexität der Verfahren stetig zu. Die Studie beurteilt deshalb den Stand der Technik zur Unterbrechung von Hygieneketten bei der Behandlung von biogenen Abfällen und Hofdüngern in der Schweiz.

Vergärungs- und Kompostierungsanlagen als Hygienebarrieren

Die Studie basiert auf Literaturdaten nach dem Stand des Wissens und zeigt potenzielle Schwachstellen in Bezug auf Abfall-, Pathogen- und Verfahrenskategorien auf. Betrachtete Stoffflussketten sind Kompostierung, landwirtschaftliche Co-Vergärung (mesophil) und thermophile Feststoffvergärung. Es folgen Hinweise auf Optimierungsmöglichkeiten bei der Bewirtschaftung und beim Betrieb.

Es wird das Fazit gezogen, dass bei sauberer und regelmässig kontrollierter Betriebsführung die heutigen gängigen Massnahmen ausreichend sind, um massive Verschleppungen unerwünschter Keime vom Rohmaterial in die Produkte zu unterbinden. Bei separat gesammeltem Grüngut mit Küchenabfällen sind ausschliesslich thermophile Abfallbehandlungsanlagen geeignet – diese verfügen über eine Hygienisierungsstufe mit hohem Reduktionspotential. Empfohlen wird die Ausarbeitung einer Positivliste nach Hygieneklassierungen und Verfahrenstauglichkeit sowie Abklärungen zu weiteren Datenerhebungen und Messungen (z.B. Laborstudien zu nicht-thermischen Inaktivierungseffekten oder Untersuchungen zur Inaktivierung invasiver Neophyten).

Schlagworte: Nutzung, Entsorgung

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Letzte Änderung 16.09.2015